Foto: Christoph Leeb

Macy Gray: länger als gedacht

Die Meisten werden Macy Gray von ihrem Song „I Try“ kennen, für den sie einen Grammy gewonnen hat. Mit ihrer ungewöhnlichen Stimme konnte sie die Welt für sich gewinnen und sich als Soul-Diva einen Namen machen. Auch im Posthof füllten sie und der California Jet Club den Saal und schafften, nach einem ordentlich holprigen Start, gute Laune und ausgelassene Stimmung.

Macy Gray auf ihrer „The Reset” Tour mit dem California Jet Club lockte etwa 900 Menschen am Samstagabend in den Posthof. Der Saal voll, die Leute gut gelaunt und voller Vorfreude. Die Vorband, beziehungsweise der DJ, kam mit einem kleinen Köfferchen voller Schallplatten auf die Bühne und fing an 60er-Jahre-Klassiker aufzulegen. Eh ganz nett. So richtig begeistern konnte er, trotz guter Musik, das Publikum nicht. Die Aufregung legte sich und der Saal wurde immer voller. Nach dem DJ warteten alle brav, bis der Umbau fertig war und dann – ja dann warteten die Leute. Fast eine dreiviertel Stunde lang musste das Publikum im Saal warten. Ambitionierte „Macy!“-Rufe und genervtes „Buh!“ wechselten sich ab und die Blicke gingen neidisch auf die Sitzplatzloge hinauf. „In zehn Minuten gehen wir und holen uns unser Geld zurück“ hörte man ein paar Mal.


Und als endlich die Band heraus kam, wurde sie laut ausgebuht. Nichtsdestotrotz fingen sie an zu spielen und als dann Macy Gray ins Scheinwerferlicht kam, wurde die Stimmung besser. Spätestens nach dem dritten Song war alles vergeben und vergessen. Das eher ältere Publikum bewegte sich anfangs noch etwas zögerlich, wurde aber zum Ende hin richtig ausgelassen. In der Pause wurde von The California Jet Club jugendliche Clubstimmung gemacht und „We are the Champions“ vom Publikum begeistert mitgesungen.

Nach vielen schönen neuen und alten Songs verließ Macy mit „I Try“ die Bühne. Der Applaus dauerte lange und schließlich kam sie in Gold wieder und sang noch drei Songs. Durch die lange Wartezeit taten vielen die Füße schon ordentlich weh und auch wenn der Saal auch am Ende voll und die Stimmung gut war, hätte man es besser machen können. Dass Macy Gray mit ihrem Publikum umgehen kann, hat sie bewiesen und auch ihre Stimme ist nach wie vor unglaublich.

Foto: Christoph Leeb

Für den Kopf im Labor, für die Seele am Schreiben. Wenn ich über ein gutes Buch rede, einfach unterbrechen. Das könnte sonst lang dauern.