Selbstversorgung
Foto: Sandie Clarke / unsplash

Autonomie durch Selbst­versorgung

Selbstversorgung ist: ernten, bis die Sonne untergeht und Knusperbrote aus dem Ofen holen. Der Überzeugung ist zumindest die Autorin Marie Diederich von Wurzelwerk. Was es genau bedeutet sich selbst zu versorgen und was man auch als Nichtgarten-Besitzer*in machen kann, erklärt sie in ihrem Buch „Selbstversorgung“.

Marie Diederich kennt man vielleicht durch ihren Instagramauftritt marievonwurzelwerk. Dort beschäftigt sie sich bereits seit längerer Zeit mit dem Thema Selbstversorgung und teilt wertvolle Tipps mit ihrer Community. Bekannt ist sie unter anderem durch ihre 100 Tage Selbstversorgungschallenge geworden. Diese Ratschläge hat sie nun in einem Buch zusammengefasst und damit gibt sie uns einen umfangreichen Einblick in diese Lebensweise.

Zu Beginn beschreibt sie ihren etappenweisen Weg zur Selbstversorgung. Im ersten Kapitel erklärt sie, wie sie zu ihrem ersten Garten gekommen ist und unter welchen Umständen die ersten Tiere bei ihr eingezogen sind. Sie erzählt uns von ihrem Traum gute Lebensmittel für ihre Familie auf den Tisch zu bekommen und wie sie diesen Traum umgesetzt hat.

Den Rosaroten-Brillenblick verliert man aber sehr schnell, denn dass es durchaus mit viel Aufwand und Zeit verbunden ist, kommt klar rüber. Marie Dietrich gibt uns in den 311 Seiten eine sehr gute Idee, warum es sich lohnt so viele Anstrengungen für die Lebensmittelgewinnung in Kauf zu nehmen und wie man durch gute Planung einiges an Arbeit vermeiden kann.

Selbstversorgung
Foto: Daiga Ellaby / unsplash

Starten, Ausprobieren und Genießen

Angefangen von der Beeterstellung und -vorbereitung, über den ersten Anbauplan bis hin zur Zwischenfrucht wird alles im Detail erklärt und man findet immer wieder sehr brauchbare Tipps wie später beim Gießen, Düngen und Unkrautjähten Zeit eingespart werden kann. Im Detail beschäftigt sich die Autorin auch mit dem Thema: wie kann für das Beet (Kompost, Saatgut u. v. m.) wieder selbst reproduziert werden. Hier widmet sie sich mehreren Seiten der genauen Beschreibung. Wo ist der perfekte Kompostplatz, was hinein darf und was nicht, welche Temperaturen soll er haben und wie man das ganze steuern kann.

In Schritt-für-Schritt-Anleitungen wird auf alle wichtigen Details im Garten eingegangen, sodass jede*r den Traum vom eigenen Gemüse auch umsetzen kann. Wie in so vielen Gartenbüchern gibt die Autorin auch hier einen ausführlichen Überblick über die verschiedenen Obst und Gemüsesorten und wie diese am liebsten behandelt werden möchten.

Flauschige Hühner, schnatternde Enten und meckernde Ziegen

Selbstversorgung
Foto: Sarah Halliday / unsplashed

Ein Kapitel widmet die Autorin auch den Nutztieren im Bereich der Selbstversorgung. Hier geht es mit den Tipps und Tricks weiter. Detailliert teilt Marie ihr Wissen über Stallbau, Rassenauswahl und Pflegeaufwand. Hühner, Enten, Ziegen und Schafe haben bei ihr schon langen einen fixen Platz im Garten. Die Produkte der Tiere verarbeitet die Autorin weiter. Im Kapitel „Vertretbarer Fleischkonsum“ greift sie auch die aktuelle Debatte rund um Ethnie und Tierwohl auf.

Garten im Glas

In den letzten beiden Kapiteln beschreibt die Autorin noch, wie man die Ernte auch im Winter noch genießen kann. Von der richtigen Lagerung von Gemüse, vom Einkommen, vom Fermentieren bis hin zum Brotbacken sind auch hier wieder viele Ideen dargestellt, um den Ernteüberschuss vom Sommer auch im Winter gut genießen zu können. Natürlich darf hier das eine oder andere Lieblingsrezept nicht fehlen.

Fazit

Meiner Meinung nach gibt das Buch einen richtig guten Überblick über das Thema Selbstversorgung. Zahlreiche Tipps und Erfahrungsberichte machen Lust, selbst aktiv zu werden. Was mir besonders gefallen hat, ist, dass Marie Diederich auch Vorschläge hat wie das ganze zum Teil auch ohne Garten und Balkon funktionieren kann. Klar, wenn man sich bereits umgehend mit dem Thema beschäftigt hat, ist jetzt nicht alles neu und super innovativ. Aber auch als Kennerin kann man sich da und dort wieder neu inspirieren lassen. Deswegen kann ich das Buch nur weiterempfehlen und hoffe, dass es viele Menschen dazu ermutigt im Bereich Selbstversorgung aktiv zu werden.


Selbstversorgung

Dein eigenes Gemüse anbauen, mit Hühnern kuscheln, in selbstgebackenes Brot beißen
von Marie Diederich

Löwenzahn Verlag
311 Seiten, Deutsch, Gebundene Ausgabe

€ 29,90
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