Eröffnung Crossing Europe 2024
Foto: Christoph Leeb

Crossing Europe, bitte was?

Jährlich Anfang Mai ist in Linz die Zeit des Filmfestivals Crossing Europe. Wenn vom 30. April zum 05. Mai Filmfans zum Moviemento strömen, stellt sich die Frage, was ein Filmfestival überhaupt ist und warum gerade das Crossing Europe ein ganz Besonderes ist.

Kurzgesagt ist ein Filmfestival ein Event, das Filme feiert. Innerhalb kürzester Zeit hat man die Möglichkeit, eine Reihe von Filmen zu sehen, die meist noch nicht im Kino sind. Weiters sind viele Filmfestivals einem gewissen Thema gewidmet, wie beispielsweise die Diagonale dem österreichischen Film. Das bringt uns auch schon zum Crossing Europe, übersetzt bedeutet der Name ja „Europa durchqueren“. Auch dort sieht man Filme, die man normalerweise nicht zu Gesicht bekommen würde, viele von ihnen werden wahrscheinlich nicht einmal einen Kinostart bekommen. Crossing Europe, ein Festival, das man kennen sollte.

Ein Blick zurück

Die Geschichte des Festivals beginnt 2004 mit seiner ersten Ausgabe. Schon damals wollte man Filmen eine Plattform bieten, die im normalen Kinoprogramm und bei anderen Filmfestivals wie etwa der Viennale nicht gezeigt wurden. Ein Ansatz, der sich bis heute bewährt hat. 2004 als Innovation und Neuling in der heimischen Filmbranche gestartet, ist das Crossing Europe nun ein Fixpunkt im Kalender eines jeden österreichischen Cineasten. Seit der Gründung hat sich vieles getan, Programmsektionen haben sich verändert, sind weggefallen und neue Programmpunkte sind hinzugekommen. Eine Sache, die immer gleich geblieben ist: Seit 2004 widmet sich das Filmfestival jährlich einem Tribute Gast, um dessen herausragende Arbeit zu würdigen. Dieses Jahr ist es die Niederländerin Aliona van der Horst.

Europa spüren

Aber was macht das Crossing nun so besonders? In einer Welt, in der wir von Push-Up-Nachrichten, kurzen Videos und Tausenden von Social-Media-Beiträgen überflutet werden, hat das Crossing Europe fast schon etwas Entschleunigendes. Aber darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, in andere Welten einzutauchen, die Perspektive zu wechseln und Europa aus ganz anderen Blickwinkeln zu entdecken.

Dabei besticht das Crossing nicht nur durch seinen Fokus auf den europäischen Film, sondern auch durch die Vielfalt seines Programms. Insgesamt teilt sich das Programm in verschiedenste Sektionen wie etwa die Arbeitswelten, die Jugendschiene „YAAAS“ oder das Nachtsicht-Programm. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Kategorien, in denen beim Crossing gezeigte Filme ausgezeichnet werden. Gemeinsam mit anderen Kinofans kann man so im City, im Moviemento und im Central Kino Europa erkunden. Egal, ob es um finnische Klimaaktivist*innen („Once upon a Time in a Forest“) oder um einen Polen geht, der nach Schottland auswandert (Ultima Thule). Man hat immer die Möglichkeit, Europa durch verschiedenste Geschichten zu entdecken und regelrecht zu spüren.

Abseits der Leinwand

Festivaltrailer 2024

Aber auch abseits der Leinwand hat das Crossing Europe Filmfestival einen ganz besonderen Charakter. Wenn man am OK Platz ein Getränk konsumiert und über Filme diskutiert, wird Kino zum Gemeinschaftserlebnis und auch zum Ort für geteilten oder auch nicht geteilten Ärger oder Freude. Wer dann nach den gesehenen Filmen noch Energie hat, schafft es vielleicht auch noch zur Nightline.

Zuletzt bleibt wohl nur den Festivaldirektorinnen Sabine Gebetsroither und Katharina Riedler zu gratulieren, dass sie es gemeinsam mit ihrem Team schaffen, ein Festival zu organisieren und zu kuratieren, dass das Herz für Film aufblühen lässt.


Crossing Europe 2024

Crossing Europe Logo

filmfestival linz
30 april – 05 mai 2024
www.crossingeurope.at

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Die Welt ist meine Leinwand. Kultur und Kinomensch.