Alle Jahre wieder
Wir haben uns hier versammelt, an einem sonnigen Dienstag Ende April, denn es ist wieder so weit: Das Crossing Europe hat ins Kino geladen. Wie jedes Jahr verwandelt sich Linz für sechs Tage zu einem Platz, wo es von Filmschaffenden und Filmbegeisterten wuselt.
Wenn man die ersten Fahnen auf der Landstraße, die Plakate in den Kinos und in der restlichen Stadt entdeckt, weiß man, das Crossing Europe Film Festival ist nicht mehr weit. Zwischen 30.4. und 5.5. sind die wichtigsten Plätze in Linz abermals die Kinos (Moviemento, City-Kino, Central) und der OK-Platz. Ein buntes Treiben von Filmemacher*innen und -begeisterten beginnt schleichend bei den ersten Vorstellungen am Dienstagvormittag. „Lost Country“ war eine der Schulvorstellungen, welche im Rahmen des YAAAS! Jugendprogramms angeboten werden. Nach und nach werden sich die Säle füllen und für ein paar Tage eine Art Paralleluniversum entstehen lassen, aus dem man nur durch die Hin- und Her-Reise zum und vom Festival in die eigentliche Realität blickt.
Im Programm finden sich heuer 144 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, welche aus 41 Ländern den Weg nach Linz gefunden haben. Von diesen hunderten und tausenden, welche an den Produktionen dieser Filme mitgewirkt haben, sind auch dieses Jahr wieder einige zu Gast und sprechen in Interviews und Fragerunden nach den Vorstellungen über ihre Werke und plaudern auch hin und wieder aus dem Nähkästchen. Das Publikum erfährt dadurch Unterschiedliches zu den Hintergründen des Drehbuchs, zu den Castingprozessen und der Stimmung am Set – auch die Herausforderungen, welche es im Schnitt und anderen Prozessen der Postproduktion gibt, werden hier in manchen Fällen näher ausgeführt. Ein Teil des Festivals, den man sich nicht entgehen lassen sollte (und in meiner Sicht auch einer der Aspekte, der das „Festivalfeeling“ erst so richtig aufkommen lassen).
Und was macht Subtext eigentlich so?
Wenn ihr hier gelandet seid, habt ihr bestimmt schon bemerkt, dass subtext über das Festival berichtet. Sei das nun beispielsweise durch die Berichterstattung des Rahmenprogramms oder durch die Kritiken zu den verschiedenen Filmen. Wie das funktioniert? Lest genau: Zuallererst steckt dahinter ein ganzes Team an Schreiber*innen, Fotograf*innen und Lektor*innen, welche am Festival anwesend sind, teilnehmen und zwischen den verschiedenen Vorstellungen Zeit finden die Artikel zu formulieren, zu formatieren und sie für die subtext-Leser*innen aufzubereiten. Das funktioniert nur mit gutem Zusammenhalt – und einigem Spaß im Büro und rundherum.
Das Festival selber beginnt mit einem Besuch im Pressebüro. Als Akkreditierte sind dort die Pässe, welche uns Zugang zu den verschiedenen Filmen und Veranstaltungen ermöglichen, hinterlegt. Danach: Ankommen im Büro, welches für diese sechs Tage für uns eingerichtet ist. Dort haben wir einen Platz zum Schreiben, Fotos aussortieren und bearbeiten oder auch um in einer (evtl. regnerischen) Pause zu verweilen. Um einen Kommentar vor ein paar Jahren zu zitieren: „Ich fühl’ mich wohl hier.“ Je nach Filmprogramm und -vorhaben des Tages dauert das Schreiben eines Artikels länger oder kürzer, und wird dann vom Lektorat auf Rechtschreibfehler und grammatikalische Fauxpas kontrolliert. Danach ist ein Beitrag bereit, um auf subtext.at hochgeladen zu werden. Für das Festival gibt es dazu eine bestimmte Vorlage, welche bereitgelegt ist – damit die Artikel auch in der gleichen Form gestaltet sind.
Eine Woche Kino
Einmal im Büro eingerichtet, geht es auch schon weiter in den ersten Film. Und in den nächsten weiter. Und den nächsten. Mit ein wenig Glück gibt es eine Pause, um die Sonne, welche sich dieses Jahr wieder gezeigt hat, zu genießen. Um zuzugeben, es ist nicht bei allen im Team so ein voller Plan wie hier beschrieben, aber doch sind wir motiviert und von der reichen Auswahl der Filme angetan.
Bei der Tagesplanung des individuellen Kinoprogramms gibt es durchaus unterschiedliche Herangehensweisen: sei es nun die Planung am Tag des offiziellen Bekanntgebens der Festivalleitung oder spontan am aktuellen Tag selbst beim gemeinsamen Frühstück. Die Strategien sind so vielseitig wie die Filmgeschmäcker und somit auch die Diskussionen über die Filme selbst, welche inhaltlich als auch gestalterisch durchaus technisch und sehr nischenspezifisch ausarten können. Sei es eine kleinere Gruppe gegen eine zweite, oder eine einzelne Person, die eine gegensätzliche Meinung als der Rest vertritt. Eine spannende Auseinandersetzung untereinander ist immer ein mögliches Ende des Tages.
Fazit
In alter Rezensionsmanier auch hier ein Fazit: Das Fazit zu den ersten Festivaltagen ist ein mehr als positives. Es ist wie jedes Jahr eine Freude in den Kinos viele Gesichter zu sehen, die man von den vergangenen Festivals kennt, Freunde zu treffen und den Rest der Welt in den Hintergrund zu rücken. Die Welt dreht sich weiter, doch für diese paar Tage sind wir in der Welt des europäischen Films gefangen, in welchen wir jährlich gerne zurückzukehren.
filmfestival linz
30 april – 05 mai 2024
www.crossingeurope.at
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