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Foto: Dominic Riedlecker

Hitze, Härte, Hardcore: Hatebreed zerlegen den Linzer Posthof

Hardcore-Punk in der Posthof-Sauna: Hatebreed gastierten vergangene Woche im Linzer Zeitkultur-Hafen. Support kam von Praeya und Fatal Path – ein schweißtreibender Abend mit glücklicher Crowd.

Es ist einer dieser Abende, an denen schon der kurze Weg vom Parkplatz zum Posthof Linz genügt, um das T-Shirt klitschnass zu schwitzen. Vor dem Eingang drängen sich lachende Gesichter, kalte Dosenbiere wechseln die Besitzer und aus irgendeinem Bluetooth-Lautsprecher rumpelt bereits der erste Breakdown. Irgendwer erzählt, er habe Hatebreed zuletzt 2009 gesehen, ein anderer schwärmt von seinem allerersten Pit. Dass drinnen Temperaturen wie in einer Backstube herrschen, interessiert niemanden – Hartgesottene kennen kein Hitzefrei. Kaum erlischt das Saallicht, ist klar: Hier geht es jetzt nur noch vorwärts, laut und gnadenlos.

Schon lange vor der Headliner-Show brodelte es im gut gefüllten Linzer Posthof: Mit Praeya und Fatal Path eröffneten zwei heimische Formationen den Abend – solide gespielt, lautstark bejubelt und genau das richtige Warm-up für das, was noch folgen sollte. Doch kaum verhallte das Intro-Band, schlug die Stimmung mit dem ersten Akkord des Openers „I Will Be Heard“ um 180 Grad um. Hatebreed betraten die Bühne – und die Halle verwandelte sich augenblicklich in ein kochendes Mosh-Becken. Die Temperatur? Hitze wie in der Wüste. Aber ans Auf-der-Stelle-Stehen dachte hier niemand.

In exakt 75 schweißtreibenden Minuten (geplant waren 60) ratterten Jamey Jasta & Co. unglaubliche 19 Songs herunter. Das Rezept: pures Hardcore-Riffing ohne Schnörkel, gnadenlos auf den Punkt gespielt. This Is Now, Perseverance, Live For This – jeder Titel ein Crowd-Pleaser, jedes Break die Einladung zur nächsten Circle-Pit-Explosion. Besonderes Schmankerl: Honor Never Dies, inzwischen eher selten im Set, sorgte für überraschtes Aufhorchen und lautstarke Chöre.

Musikalisch ließ die Band keinerlei Wünsche offen. Der gelernte Gitarrist, der aktuell den Platz des langjährigen Bassisten Chris Beattie ausfüllt, zementierte den Tiefton-Teppich mit derartiger Wucht, dass selbst die letzten Reihen körperlich spürten, was vorne aus den Boxen kam. Als ultimative Abrissbirne fungierte – wie sollte es anders sein – Destroy Everything. Nach diesem finalen Hochgeschwindigkeits-Inferno entließen Hatebreed ein völlig durchnässtes, aber glückseliges Publikum in die laue Linzer Nacht. Kopf aus, Herz an, Fäuste hoch – genau so muss Hardcore klingen und aussehen.

Fazit

Hatebreed haben weder das Rad neu erfunden noch große Überraschungen ausgepackt. Sie haben einfach das geliefert, was Hardcore-Fans brauchen. Ehrliche Wucht, Mitsing-Momente und das Gefühl, zusammen stärker zu sein als jeder einzelne Breakdown. Wer am Mittwoch im Posthof war, nimmt vielleicht ein paar blaue Flecken und einen steifen Nacken mit nach Hause. Vor allem aber dieses breite Grinsen, das noch Tage später auftaucht, wenn man an Destroy Everything denkt. Genau so soll Live-Musik sich anfühlen.

Bereits im Alter von 17Jahren war ich über mehrere Jahre, als Fotograf für namhafte Unternehmen aus der Medienbranche ( Oberösterreichische Nachrichten , Tips , ProSiebenSat1Puls4 Gruppe) im Einsatz und konnte hier wertvolle Erfahrung sammeln. Auch Künstler im Bereich Rock,Pop und Electro waren schnell von meiner Arbeit begeistert. °Bereit sein ist viel, warten zu können ist mehr, doch erst: den rechten Augenblick nützen ist alles.°