Crossing Europe Kidnapped

Crossing Europe Nachtsicht: Kidnapped

In den letzten Jahren haben sich immer mehr spanische Filme im Horrorgenre einen Namen gemacht und auch dieses Jahr durfte natürlich bei der Nachtsicht ein spanischer Horrorfilm nicht fehlen. „Kidnapped“ handelt, wie der Name schon sagt, von der Entführung einer Familie, wobei Entführung hier vielleicht die falsche Übersetzung ist.

Eine reiche Familie, bestehend aus Mutter, Vater und 18jähriger Tochter, wird an ihrem ersten Abend im neuen Haus überfallen und während Mutter und Tochter als Geiseln gehalten werden, macht sich der Chef der drei Banditen mit dem Vater auf zu einem Geldautomaten, um auch das Geld der Kreditkarten ab zu stauben. Natürlich läuft nicht alles glatt, aber mehr von der Handlung sollte man auch jetzt nicht mehr verraten.

Besonderes Lob hat in diesem Film die grandiose Kamera und die gute schauspielerische Leistung, so wie auch die doch recht innovative Art der Präsentation gewonnen. So ist der Bildschirm oft in zwei Hälften geteilt. Auf der einen Seite der Leinwand sieht man was bei Mutter und Tochter gerade passiert, die andere Seite erzählt die Geschichte des Vaters. Das perfekte Timing der Szenen und das sehr gute Sounddesign, bei dem sich die Geräusche der beiden verschiedenen Szenearien perfekt zu einen unangenehmen Vergnügen vereinen, versetzten den Zuschauer dabei unter einen für Horrofilme typischen Stress, den der Regisseur Miguel Ángel Vivas im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen dieses Genres aber den ganzen Film über aufrecht erhalten kann und damit auch erfolgreich von der manchmal recht klischeelastige Story abelenkt. Wer also Blut sehen kann und diesem gewissen Nervenkitzel der erzeugten Stresssituationen etwas anfangen kann, sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen.

Die Bewertung der subtext.at-Redaktion:

Filmstudent an der Zürcher Hochschule der Künste.