Crossing Europe 2015: In the Fog

Zwei Partisanen ziehen in Weißrussland durch den Wald, um einen dritten zu finden. Dieser wird beschuldigt, Verrat begangen zu haben. Die Konsquenz daraus ist immer der Tod. Und so nimmt sich der Dritte seine Schaufel mit, um sich sein eigenes Grab zu auszuheben.

Der Film basiert auf einem Buch von Vasil‘ Bykaw. Der Weißrusse hat viele Werke zum zweiten Weltkrieg und weißrussischen Bürgerkrieg veröffentlicht. „In the Fog“ spielt im zweiten Weltkrieg in der UdSSR.

Zwei Männer ziehen durch die Wälder, offensichtlich abseits vom Weg und querfeldein. Sie dürften seit längerer Zeit unterwegs sein und erreichen schließlich einen Wald rund um ein Haus. Sie warten die Nacht ab, dann geht der Anführer der beiden Männer zum Haus. Dort angekommen findet er sein Ziel, Sushenya, mit seinem kleinen Jungen. Es wird kaum und über Belangloses gesprochen, und der Junge wird weggeschickt. Sushenya weiß bereits, was im droht – der Zuschauer nicht unbedingt. Seine Frau kommt herein und bricht in Tränen aus, als sie den Besuch sieht. Sushenya verlässt mit ihm das Haus und verabschiedet sich von ihr. Vorm Haus angekommen fragt Sushenya, ob er seine Schaufel mitnehmen soll und dies tut er dann auch.

Die drei Männer sind wieder durch die Wälder unterwegs. Einer der Männer bleibt entfernt und hält Wache. An einer passenden Stelle wird Sushenya damit beauftragt, sein Grab auszuheben, aber ja nicht zu tief, sonst wäre das Zuschütten zu viel Arbeit. Als Sushenya fertig ist, hat der Lauf eines Gewehres im Gesicht. Sushenya versucht erneut zu erklären, dass er nichts mit der Sache zu tun habe. Es wird ihm kein Glauben geschenkt. Der Finger ist mehr weit vom Abzug entfernt. Plötzlich hört man Geräusche im Dickicht des Waldes. Die Wache war eingeschlafen und Polizisten bzw. die Nazis kommen mit einer Streife vorbei. Sushenya duckt sich und versucht am Boden davon zu krabbeln. Der andere schießt zurück, trifft die beiden zwar, wird aber auch selbst getroffen. Sushenya sucht nach ihm. Als er ihn findet, ist er stark verwundet. Was soll man mit einem Mann tun, der einen gerade nach töten wollte? Für Sushenya spielt das keine Rolle, er nimmt ihm auf den Rücken und trägt ihn durch die Wälder. Die Rollen vertauschen sich und sind nicht ganz klar. Es wird noch schwieriger, als der dritte Partisane (der eigentlich die Wache gewesen wäre) auch wieder zur Gruppe kommt. Es kommen Gespräche darüber auf, warum er Sushenya nicht gleich im Haus erschossen hat und Ähnliches.

Der Film ist äußert langatmig, da er versucht sehr viel über Gesichter und Taten zu erzählen. Als besonders spannend würde ich es nämlich nicht  gerade bezeichnen, wenn man die größte Zeit des Films dabei zusieht, wie zwei oder drei Männer durch weißrussische Wälder ziehen. Die handelnden Charaktere nachzuvollziehen und zu verstehen ist auch eher schwierig. Warum zum Beispiel fragt er nach dieser Schaufel oder flieht nicht? Das Sushenya dem stark Verwundeten das Leben retten will, finde ich wiederum weniger verwunderlich, als es versucht wird dazustellen. Alles im Allem ist der Film viel zu langatmig und zeitlich aufgeblasen worden – und die Story selbst wäre in einer anderen (kürzeren) Form sicher besser.