Grafik: Kupf.at

Ghoits eich des!

Passt schon!, Zoit is zoit! Wos liegt des pickt! Das sind die Parolen der aktuellen Kampagne der Kulturplattform OÖ. Die Kulturszene wie wir sie kennen und lieben steht an der Kippe – deswegen fordert die KUPF auch dich als kulturinteressierten Menschen auf mitzuhelfen.

Letzte Woche hat die Kulturplattform Oberösterreich die Kampagne #norefundforculture ins Leben gerufen. Der Zweck für diese ist es die Bevölkerung hinzuweisen, dass sie Künstler*innen und Kulturschaffende unterstützen können, ohne etwas zu tun. Klingt im ersten Moment etwas befremdlich, jemanden zu unterstützen, indem man nichts tun. Bereits gekaufte Tickets können diesen Zauber wahr werden lassen – Tickets für das charmante Konzert im Club nebenan, das witzige Kabarett vom lokalen Kulturverein oder das Theaterstück in einem großen Haus in der Landeshauptstadt.


Covid-19 und die damit verbunden Maßnahmen haben das kulturelle Geschehen von einem Tag auf den anderen komplett unterbunden. Was, wenn man Eins und Eins zusammenrechnet, ein großes Minus in den Taschen der Veranstalter*innen bewirkt.


Es gibt keine Ausnahmen, diese Situation betrifft alle, quer durch die Bank, vom kleinen ehrenamtlich geführten Kulturverein bis hin zu den großen Häusern.

Die KUPF OÖ bittet deswegen jene Menschen, die aktuell auf ihr Geld verzichten können, ihre Tickets nicht zurück zu fordern und das Geld als “Spende” für die Veranstalter*innen zu sehen. Viele der Organisator*innen haben vor die Veranstaltungen nur zu verschieben – somit würden die Tickets ohnehin Gültigkeit behalten. Durch deinen Verzicht auf eine Rückforderung der Eintrittskarten kannst du engagierten Kulturarbeiter*innen helfen, anfallende Fixkosten zu denken und somit finanzielle Engpässe etwas abfedern.

Grafik: kupf.at

Zusätzlich zu dieser Aktion fordert die Kulturplattform auch die öffentliche Hand auf, Hilfspakete für den Kultursektor zu überdenken und bereitzustellen. Erste Maßnahmen wurden bereits zugesagt: So haben sowohl Bund, das Land OÖ als auch die Städte Linz und Wels Kulanz bei der Abrechnung von abgesagten Veranstaltungen zugesagt. Auch wollen die Stadt Linz und das Land OÖ Förderauszahlungen vorziehen. Die Stadt Linz will überdies auf Anregung der KUPF OÖ im Einzelfall auf Mieteinnahmen verzichten.

Thomas Diesenreiter
Foto: Jürgen Grünwald

Sollte sich die öffentliche Hand nicht bald melden, könnte dies gravierende Folgen für unser Kulturland haben. Näheres erklärt der KUPF OÖ Geschäftsführer Thomas Diesenreiter in einem Interview mit “the gap”. Er appelliert deswegen an alle: „Wenn ihr es euch leisten könnt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um euch mit den vielen tausenden Menschen im Kulturbetrieb solidarisch zu zeigen. Es drohen aktuell massive Kündigungs- und Konkurswellen. Jeder Euro zählt, um die Betriebe am Leben zu halten.“

Mehr Informationen zur Kampagne und zu den Auswirkungen für Kulturarbeiter*innen und Künstler*innen findet ihr hier.

 

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