Crossing Europe 2016: Pesn Pesney / Song of Songs

Song of Songs: aus dem Alten Testament auch bekannt unter dem Namen „Hocheslied Salomons“. hierbei handelt es sich um eine Sammlung von zärtlichen bis erotischen Liebesliedern. Ein sehr gut passender Titel für eine tragische Liebesbeziehung.

Selten habe ich einen Film so schön abgebildet erlebt. Die Kameraaufnahmen sind einzigartig kunstvoll und lassen ganz stark die Bilder für sich sprechen. Man braucht die Untertitel nicht mitzulesen, um zu verstehen, was erzählt wird. Gleichzeitig ereignet sich so Vieles auf einmal.

Die Geschichte spielt 1905 in einem jüdischen Schtetl in der Ukraine, das auch gleichzeitig Geburtsort der Drehbuchautorin ist. Eva Neymann studierte Recht und Film Regie in Deutschland und ist immer wieder auf vielen Filmfestivals zu sehen. Der Film Song of Songs wurde schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet, zuletzt gewann er den Award für den besten Film am Odessa International Film Festival.

Ich habe mich auf Anhieb in dieses Werk verliebt. Beeindruckend ist sowohl die Geschichte welche in ganz anderen Verhältnissen und zu einer ganz anderen Zeit spielt als auch die sich vertrauensvoll aufbauende Beziehung von Buzya uns Shimke, den Hauptakteuren. Die Abbildung des Filmes macht es leicht, sich in die Situation und die Handlung hinein zu versetzen. Man sieht Buzya und Shimek gemeinsam aufwachsen, nebeneinander her leben. In eindrucksvollen Szenen beobachtet man zwei glückliche Kinder beim gemeinsamen Spiel, beim Erledigen alltäglicher Dinge und am Marktplatz oder auf gemeinsamen Festen. Man begleitet Buzya und Shimek beim Aufwachsen, man erfährt wie eine vertrauensvolle Verbindung zwischen den beiden entsteht.  Die Kinder wachsen auf und verlieren sich aus den Augen. Als Buzya verheiratet werden soll, kehrt Simek zurück und erkennt, dass er Buzya liebt.

Ein Film, den ich aufgrund der Bilder als meinen Favoriten dieses Festivals bezeichnen kann.