Dramaqueen – Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung

Tara-Louise Wittwer räumt auf – mit sich selbst und Misogynie (Frauenfeindlichkeit). Sie zeigt uns in diesem Buch, wer sie ist, wer sie war und warum diese Entwicklung ganz stark mit Feminismus zu tun hat. Ganz klar, in diesem Buch geht’s um Frauen.

Ich bin eine Frau, ich bin eine Drama Queen, ich bin Feministin, und trotzdem bin ich misogyn. Warum? Weil ich all diese misogynen Weltanschauungen gelernt und verinnerlicht habe. Von meiner Mutter, von meinen Lieblingsfilmen der 2000er und vom Patriarchat. Doch Tara Louise Wittwer ist da, um mir die Augen zu öffnen – und das hat sie!

Die Autorin und Aktivistin beschreibt Frauen zwischen Beurteilung und Verteilung. Frauen, die man nicht in eine Schublade stecken kann. Es geht um Frauen wie du und ich und auch ein bisschen um Männer und ihre Rolle im Leben der Frauen. Sie zeigt uns in ihrem Buch „Dramaqueen“, mit viel Humor, Fakten und Lebenserfahrung wie Frauen (und vor allem, aber nicht nur Männer) misogyne Muster in ihrem Leben verwenden, und warum uns (also vor allem Frauen, aber auch Männern) das schadet.

Tara räumt auf und zeigt dir, wo du Misogynie gelernt hast und wie du diese erkennen kannst. Dabei greift sie oft auf uns allen bekannte Denkmuster, Bravo-Schlagzeilen und Filme zurück. Oft hilft diese Misogynie nämlich nicht dir (Frauen), sondern Männern. Die bekannten Narrative und Ausdrücke wie „Crazy Ex-Girlfriend“ oder „Attentionwhore“ helfen uns Frauen nicht, aus unseren Schubladen zu springen, und trotzdem verwenden sogar wir selbst diese Begriffe!

Für Wen ist das Buch?

„Dramaqueen“ würde ich fast jeder und jedem empfehlen. Natürlich muss man die nötige Offenheit und Lust, sich selbst zu verbessern, dafür mitbringen. Bei den Alphamales oder Incels deswegen leider verlorene Lebensmühe. Deren Kommentare zu ihrer Einstellung findest du schnell auf Instagram und TikTok auf Tara’s Profil, wo sie unter @wastarasagt sehr sympathische Videos zum Zwecke der Aufklärung macht.

Wenn du also erfahren willst, warum du die Farbe pink mögen darfst, nicht männlich konnotierte Hobbies haben musst, um zu gefallen, oder Frauen als Mitkämpferinnen statt Konkurrentinnen sehen solltest – KAUF DAS BUCH! Kauf das Buch, lies es und leih es danach all deinen Freundinnen und Freunden, damit wir irgendwann gemeinsam Geschlechtergleichheit leben können. Eine Utopie, zu der uns Tara mit ihrem Buch ein Stück weiter mitnimmt.

Fazit

Ich finde Tara’s Schreibweise sehr erfrischend und humorvoll. Sie schafft es, nicht belehrend zu sein und dich zu motivieren, eine bessere Feministin zu werden. Außerdem ist das Buch im generischen Femininum geschrieben; für mich ganz neu und sehr willkommen. Oft habe ich meinem direkten Umfeld Tara’s Erkenntnisse und die zitierten Studien sofort schockiert berichtet, oder mich selbst mit einem „aaahh“ wiedergefunden. Für mich definitiv ein sehr gelungenes Buch und ein Learning, das mich noch lange begleiten wird.

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