Das Lehrerzimmer

Eine Reihe von Diebstählen sorgt an einer Schule für großen Unmut. Im Zentrum des Geschehens steht die Junglehrerin Carla Nowak (gespielt von Leonie Benesch) und ihre Versuche zur Lösung der misslichen Situation beizutragen. Schnell gerät die Situation außer Kontrolle.

Back to school! „Das Lehrerzimmer“ weckt beim Publikum wohl die ein oder andere Erinnerung an die eigene Schulzeit. Im Ethikthriller wird die Komplexität einer Schulorganisation recht drastisch aufgezeigt. Die Storyline des Werkes von Ilker Catak dreht sich um unterschiedliche pädagogische Zugänge, um mit der Diebstahl Problematik an der Schule umzugehen. Eine Dynamik aus Gerüchten, Anschuldigungen, Gewalt und Hilflosigkeit zieht sich als roter Faden durch den Film.

pädagogische Differenzen Im Lehrerzimmer

Foto: Crossing Europe

Carla strotzt vor Tatendrang und Enthusiasmus als sie ihre erste Stelle als Lehrerin an einem Gymnasium antritt. Ihre Unterrichtsansätze wirken sehr schülerorientiert und teils unkonventionell. Als die Diebstähle ans Tageslicht kommen, ist für das Kollegium recht schnell klar, dass es sich bei dem Täter oder der Täterin um eine/n Schüler*innen handeln muss. Carla empfindet die Herangehensweise ihrer Kolleg*innen bei der Suche nach dem Dieb/der Diebin absolut unangebracht und entschließt sich daher eigene Wege einzuschlagen. Doch das erweist sich im Laufe des Films als zusehends problematisch.

Gefährliche dynamik

Aufgrund von (falschen) Verdächtigungen entsteht in der Schule schnell eine fatale Eigendynamik. Dabei kommen auch Themen wie Rassismus und Mobbing nicht zu kurz. Schüler*innen hetzen sich gegenseitig auf, im Lehrerzimmer wird heftig gestritten und die Situation erscheint plötzlich ziemlich ausweglos – vor allem für die Protagonistin Carla. Sie versucht zwischen allen Parteien zu vermitteln und die Situation nicht sich selbst zu überlassen, scheint aber bald selber dem Druck nicht mehr Stand halten zu können.

Trailer zu „Das Lehrerzimmer“

Ein Fünkchen Realität?

Der Film wirkt auch ein wenig wie Aufklärungsarbeit, denn das der Lehrberuf mit vielen Herausforderungen verbunden ist, ist kein Geheimnis. Meinungsverschiedenheiten im Lehrerzimmer, Unverständnis von aufgebrachten (Helikopter-)Eltern und der Anspruch moralische Werte an Schüler*innen weiterzugeben – Lehrpersonen haben es mit ganz schön vielen unterschiedlichen Akteur*innen und Themen auf einmal zu tun. Es allen recht zu machen scheint eine wahre Mammutaufgabe zu sein.

Fazit

Die Darstellungen im Film „Das Lehrerzimmer“ scheinen zwar teils überspitzt, aber die Grundaussage des Films trifft die Realität dann wohl doch ganz gut. Es wird sichtbar, dass das Schulumfeld höchstkomplex ist und Situationen schnell aus dem Ruder laufen können, wenn damit nicht adäquat umgegangen wird. Leonie Benesch glänzt dabei in der Rolle als Junglehrerin Carla Nowak.

Der Film läuft ab 5. Mai 2023 für alle Interessierten in ausgewählten Kinos (zum Beispiel im Moviemento in Linz).


Das Lehrerzimmer // The TeacherS‘ Lounge

Regie: Ilker Catak

DE 2022 // 98 min // Deutsch/Türkisch/Polnisch/Englisch
mit: Leonie Benesch, Eva Löbau, Michael Klammer, u.a.


Crossing Europe 2023

Crossing Europe Logo

filmfestival linz
26 april – 01 mai 2023
www.crossingeurope.at

Alle Artikel unter subtext.at/crossing-europe

Kino || Theater || Musik || Literatur