Filmstil May Nilo (Laura)
Foto: Crossing Europe

Maya Nilo (Laura)

Als die schwedischen Schwestern Maya und Nilo von der Krebserkrankung ihrer in Portugal lebenden Mutter erfahren, brechen sie zu einem Roadtrip auf, um Maya’s Sohn Sami von der iberischen Halbinsel abzuholen. Sami lebt seit seiner Geburt bei seiner Großmutter in Südeuropa. Da sein Vater Marco mit ihm nach Brasilien auswandern will, beginnt für seine Mutter ein Wettlauf gegen die Zeit.

Maya (Zhala Rifat) ist ein abgestürztes schwedisches Popsternchen, Nilo (Bahar Pars) eine feministische Autorin. Die Schwestern könnten also unterschiedlicher nicht sein. Eines Nachts taucht Maya bei ihrer Schwester auf und bittet um einen Schlafplatz. Schnell spürt man das angespannte Verhältnis der beiden und so kommt es auch relativ bald zu einer Auseinandersetzung. Als Nilo, Maya schließlich aus der Wohnung vertreiben will, kontert diese mit der Nachricht der schweren Erkrankung der Mutter. Nach einigem Hin und Her beschließen die beiden Schwestern zusammen mit Nilo’s Tochter Laura eine Reise durch halb Europa anzutreten. Ein Roadtrip voller geschwisterlicher Streitigkeiten, familiärer Aufarbeitung und Einblicke in die Psyche dreier Frauen beginnt.

Roadtrip ohne Urlaubsfeeling

Filmstil May Nilo (Laura)
Foto: Crossing Europe

Anfangs könnte man noch meinen, Nilo führt ein geregeltes Leben. Ihr Mann ist ein angesehener Psychiater, Tochter Laura (gespielt von Nadja Rosenberg) eine heranwachsende junge Frau und sie selbst eine aufstrebende Autorin. Doch wie im Laufe des Films ersichtlich wird, trügt dieser Schein nur. Ihr Mann betrügt sie, ihre Tochter verbringt lieber Zeit mit ihrer etwas verrückt wirkenden Tante und Nilo kämpft mit der Eifersucht auf Maya’s Talente. Als sich Laura auch noch kurzerhand dazu entscheidet zu ihrer Internet-Liebe von Malmö nach Hamburg abzuhauen, beginnt auch bei Nilo alles aus dem Ruder zu Laufen.

Bei Maya wiederum läuft gar nichts rund. Crazy Style, Nächte voller Alkohol und Drogen und vorübergehende Liebschaften mit fremden Männern. Dass ihr Sohn Sami bei seiner Großmutter in Portugal wohnt, kommt somit nicht unbedingt überraschend. Die Drohung von Sami’s Vater mit seinem Sohn nach Südamerika auszuwandern, lässt ihr aber keine andere Wahl als sich zu sammeln und den mütterlichen Instinkten zu folgen. Mit Fortdauer des Films mag es vielleicht genau diese Furcht um ihrer kleinen Sami sein, die Maya, trotz aller Craziness, fast als die stabilere der beiden Schwestern wirken lässt. Aufgrund einer unüberlegten Autofahrt unter Alkoholeinfluss, findet sie sich jedoch plötzlich in einem französischen Provinzgefängnis wieder. Wird sie es schaffen ihren Sohn noch rechtzeitig abzuholen?

Fazit

Maya Nilo (Laura) überzeugt mit spontaner Situationskomik und lebt von den herausragenden schauspielerischen Künsten der drei Hauptdarstellerinnen. Trotz der tiefen Dramaturgie gelingt es Regisseurin Lovisa Sirén den Film leicht verdaulich rüberzubringen. Ihr erstes Werk in Spielfilmlänge ist somit eine Empfehlung für gemeinsame Abende mit Popcorn.


Filmstil May Nilo (Laura)

MAYA NILO (LAURA)

Regie: Lovisa Sirén

97 Minuten / Schwedisch / Französisch / Portugiesisch / Englisch / Farsi, OmeU
mit Bahar Pars, Zhala Rifat, Nadja Rosenberg, Susan Taslimi

Totem Films Paris


Crossing Europe 2023

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26 april – 01 mai 2023
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