Ein Ende mit Schrecken, ein Schrecken ohne Ende
„Alles glitzert“ von der französischen Autorin Véronique Ovaldé beginnt wie eine locker-leichte Slackerkomödie der etwas anderen Art (weil das Buch im Eis spielt), endet aber wie ich eine berührende Coming-Of-Age-Geschichte. Protagonistin ist das altkluge Eskimomädchen Nikko, die man sofort ins Herz schließt. Sie spricht wie ein lebendig gewordener Blog und benimmt sich auch so – […]
SIN CITY: Wer beherrscht die Welt?
Verbrechen und Straftaten bringen eine Gesellschaft unmissverständlich aus dem Gleichgewicht. Das Unrecht wird zu einem untrennbaren Bestandteil eines jeden sozialen Zusammenhangs. Eine ganz grundlegende Erzählung über Gewalt und ihre Genese ist auch „Sin City“. Ein Lehrstück darüber, wie Hartherzigkeit entsteht und in welche Richtung sie hinführen kann.
Stephen King‘ N. – Der Zweifel als Krankheit
Aufstehen, ins Bad gehen, sich das Gesicht waschen, Zähneputzen. Dinge, die wir tagein, tagaus bewerkstelligen. Doch was, wenn unser Alltag obsessive Züge annimmt und dadurch unser Leben bestimmt?
Empire Me – Der Staat bin ich
In seinem neuen Film „Empire Me“ begibt sich der Wiener Regisseur Paul Poet auf eine Reise quer durch die Mikronationen dieser Welt. Sechs solcher „Proteststaaten“ werden nacheinander portraitiert.
Mount Misery: Psychiatrie auf Sarkastisch
Samuel Shem – der Autor des Kultbuches „House of God“, das unter Ärzten und Krankenschwestern wohl zur Pflichtlektüre gehört – hat auch noch ein weiteres Buch verfasst. In „Mount Misery“ erzählt er vom ersten Jahr des Arztes Roy Basch in seiner Ausbildung zum Psychiater – und mit nicht minder schwarzem Humor wie in seinem Erstlingswerk.
Lisa: Podcast der Paranoia
Das Cover lässt schon erahnen, was einen bei Thomas Glavinics neuestem Roman erwartet. Aber was erwartet uns wirklich und was lässt sich sonst noch erahnen? Und wer ist Lisa? Ein Mann. Ein Mikrofon. Eine Radiosendung. Jeden Abend quatscht sich Protagonist Tom die Seele vom Leib, der außer den möglichen HörerInnen seines Podcasts niemanden zum Reden […]
PHILIPPE BESSON: Nah und doch so fern
Es ist nicht zu leugnen, dass in unserer Welt eine unstillbare Sehnsucht nach großen Gefühlen vorherrscht. Nach Aufregung. Nach Leidenschaft. Der französische Autor Philippe Besson schildert in seinem Roman „Zeit der Abwesenheit“ was es bedeutet, den eigenen Gefühlen ausgeliefert zu sein. Was fasziniert: Die Andersartigkeit der Liebesgeschichte. Eine Erzählung von einer Zeit des Aufbruchs, der […]
83 Tage – Der langsame Strahlentod des Hisashi Ouchi
Das Buch „83 Tage“ beschreibt den Verlauf der Strahlenkrankheit, nachdem der Arbeiter Hisashi Ouchi bei einem Unfall 1999 im japanischen Tokaimura durch Neutronenstrahlung kontaminiert wurde. Im Fahrwasser der Fukushima-Katastrophe hat es an neuer Aktualität gewonnen – und macht nicht alles richtig.
Lomographische Urlaubsgrüße
Wer in Urlaub fährt nimmt üblicherweise hunderte digitale Schnappschüsse der üblichen Touristenattraktionen mit nach Hause. Fotos, die so langweilig und verwechselbar sind, dass sie bei jedem Touristen gleich aussehen. Wer sich abseits der üblichen Pfade bewegen will dem sei der Lomography City Guide wärmstens empfohlen.
Boboville – der Versuch einer Erklärung
Wer bei Boboville nur an die auf Enzi’s und Enzo’s liegenden Berufsjugendlichen im Wiener Museumsquartier denkt, die bei der direkt angewandten Formen ihrer neuen Work-Life-Balance beinahe ihren laktosefreien Café-Latte mit Sojamilch übers iPad kippen, der hat dieses Phänomen der Nullerjahre noch nicht Begriffen. Andrea Maria Dusl begibt sich in ihrem gleichnamigen Roman auf eine Spurensuche.