EXCUSE ME MOSES: „Wenn wir Musik machen, denken wir nicht in Landesgrenzen“
2007, was für ein Jahr: Nicolas Sarkozy wird französischer Präsident, Gordon Brown löst Tony Blair als Premierminister ab, Ban Ki-moon wird neuer Generalsekretär und es finden weltweit Live Earth-Konzerte statt. In Österreich kommt es zur Großen Koalition und auch kulturell herrscht Aufbruchstimmung.
DEFTONES: Lavaesk
Wenn die ruhmreichen Beatles die Bezeichnung „beatleesk“ für sich beanspruchen können, dann kann man mit ruhigem Gewissen den Ausdruck „lavaesk“ für die Deftones hernehmen. Vulkanisch, eruptiv und zäh wie heiße Lava bauscht sich „Koi No Yokan“ vor einem auf, doch leider geht das siebte Album der Band weitestgehend überraschungsfrei vonstatten.
TWEAK BIRD: Gegen die guten Sitten
Darf eine Band Gemüse wie Paradeiser, Karotten, Brokkoli oder Stangensellerie auf dem Cover abbilden, ohne gegen die guten Sitten zu verstoßen? Kann etwas zusammenwachsen, was nicht zusammengehört? Wenn die Band Tweak Bird heißt, geht das. Mühelos.
MUSE: Powered by emotions
Das schlechteste Album der Bandgeschichte oder ein weiterer Geniestreich? Auch wenn die Vorabsingle „Madness“ recht schlicht wirkt und sich Zeit lässt, bis sie zündet, wird sie mit jedem Mal immer eingängiger. Und besser. So und nicht anders verhält es sich auch mit „The 2nd Law“, dem bisher einladensten Muse-Album ever. Eine große Überraschung.
BILLY TALENT: Game over?
Rock, den man vor wenigen Jahren mit gutem Gewissen noch unter der Rubrik „Emo“ einsortiert hätte. Wie das mit Trends so ist: Sie kommen und gehen und Zeiten ändern sich bekannterweise, doch die Welt, wie wir sie kennen, ist immer noch ein gefährlicher Ort. Ausgerechnet Billy Talent wollen das mit „Dead Silence“ passend bebildern, da […]
SKUNK ANANSIE: Being badass
Das ist der Stoff, der für durchgetretene Gaspedale sorgt! Skin und ihre Jungs spielen weiter die Outlaws und wollen es härter und dreckiger als all die anderen. Dieses Image gefällt ihnen. Und bevor man sich weiter darüber den Kopf zerbrechen kann, pfeift es schon schrill und laut in „I Will Break You“.
THE SMASHING PUMPKINS: Quo vadis?
Spröder Rock in himmelblau: Seit dem Comeback-Album „Zeitgeist“ von 2007, welches mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde, sind die Smashing Pumpkins fleißig bei der Sache.
ANATHEMA: Wie das Wetter so spielt
Wetterbeobachtungen in Liverpool: Anathema vertonen Tagträume mittels Musik, schwenken den Blick in Richtung Erdatmosphäre und warten nur darauf, bis ihnen die erhabenen Songs nur so in den Schoß fallen. Beim Rest heißt es schwelgen. Sie machen nahezu alles richtig und trotzdem überzeugt „Weather Systems“ nur halbherzig.
H-BLOCKX: Altes Eisen rostet nicht (mit Gewinnspiel!)
Ach was, die gibt’s noch? Die vier gar nicht mal so jungen Männer um Sänger Henning Wehland tun das, was man allgemein unter dem Banner „Comeback“ verbucht. Ein Wiedersehen mit alten Bekannten, bei denen alles, nun ja, beim Alten geblieben ist.
MARILYN MANSON: Flaue Gefühle
A brand new record, the same old problem: „Born Villain“, das achte Album von Marilyn Manson, scheitert auf ganzer Linie. Selten waren sich Fans und Kritiker dermaßen einig.