Filmstil SISU
Foto: Crossing Europe

Sisu – der Unsterbliche

Der Schauspieler Jorma Tommila in Verbindung mit dem Regisseur Jalmari Helander schafft ein großartiges Spektakel. Im finnischen Lappland rund um 1944, wird die Geschichte des Ex-Soldaten und seine Entschlossenheit in gewaltvollen Bildern umgesetzt.

Markus Keuschnigg kuratiert seit mehreren Jahren die Sektion Nachtsicht am Crossing Europe. Die Kategorie Nachtsicht besteht nicht nur aus Horror-Geschichten, sondern hat sich auch ganz dem fantastischen Film gewidmet. Und spätestens nach der Auswahl von 2022 wo uns „Freaks Out“ stark beeindruckt hat, wissen wir Markus ist ein Fan von Nazi-Massakern. Oder wie er es zu Beginn von Sisu gesagt hat „Viel Spaß beim Nazi-Gschnetzelten“.

Aufgeteilt auf sieben Kapitel, hat der Regisseur Jorma Tommila eine fiktive Welt rund um das letzte Kriegsjahr (1944) des Zweiten Weltkriegs geschaffen. Sisu ist sein dritter veröffentlichter Langspielfilm.

Unvorstellbare Entschlossenheit

Filmstil SISU
Foto: Crossing Europe

Der Titel Sisu stammt aus dem finnischen und kann zwar nicht direkt übersetzt werden, bedeutet aber so viel wie eine besondere Form von Mut zu zeigen und unvorstellbare Entschlossenheit im Angesicht scheinbar unüberwindbarer Widerstände. Dieser Mut wird im Film durch den Hauptprotagonisten und Ex-Soldaten Aatami (gespielt von Jorma Tommila) verkörpert.

Aatami hat dem Krieg den Rücken gekehrt, gemeinsam mit seinem Hund und seinem Pferd durchstreift er die eintönige Landschaft des Lapplands. Beschreiben könnte man die Hauptfigur im Film als wortkarg, eigenbrötlerisch und stur. Der Film beginnt mit einem ungeplanten Goldsegen, als Aatami einen riesigen Klumpen Gold findet und diesen zur Bank bringen möchte. Auf seinem Weg begegnete er einer Gruppe von Nazis, welche sich auf dem Rückzug nach Nordfinnland befinden. Als diese den enormen Schatz von Aatami witterten, beginnt der Kampf um das Gold.

Für die Nazis gestaltet sich der Diebstahl des Goldes als ein Suizidkommando, denn Aatami ist davon überzeugt, dass er sein Gold wieder zurückbekommt. Selbst wenn es bedeutet, dass er jeden einzelnen Nazi in bester Rambo-Manier kaputt schlagen muss.

Action mit Granaten Garantie

Die Herzen der Action-Liebhaber*innen werden bei diesem Film Luftsprünge machen. Es wird viel in die Luft gesprengt, herumgeballert und hin und wieder mit direktem Körperkontakt gekämpft bis das Blut nur so fließt. In anderen Kritiken wird er mit Filmen wie Inglourious Basterds verglichen und der Vergleich passt. Auch die Farben erinnern an einen Quentin Tarantino Film. Wohl wissend, dass sich der Film in Finnland abspielt, kann man trotzdem nicht verleugnen, dass hier und da Westernvibes aufkommen. Unterstützt wird dieser durch den heroischen Soundtrack, wofür ein eigener Männer- und Frauenchor und ein Orchester angestellt wurde.

Fazit

Ja, Nazigeschnetzeltes. Ja, ein glorreiches Bombenspektakel. Muss man das gesehen haben – JA.


SiSu

Regie: Jalmari Helander

Finnland / Großbritannien 2022, 91 Minuten, Englisch / Finnisch
mit Jorma Tommila, Aksel Hennie, Jack Doolan, Mimosa Willamo, Onni Tommila

Kinostart 12. Mai 2023

Mehr Informationen findest du hier


Crossing Europe 2023

Crossing Europe Logo

filmfestival linz
26 april – 01 mai 2023
www.crossingeurope.at

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