Die Zeit, die bleibt

Die Dokumentation „Il Tempo Rimasto“ gehörte heuer zu den ersten Filmen, die am Heimatfilmfestival in Freistadt gezeigt wurden. Es ist ein emotionaler Film über die Erinnerung, und darüber, was es bedeutet über lang Verdrängtes zu sprechen. Il Tempo Rimasto – ein Film über die Zeit, die bleibt.

Innerhalb von fünf italienischen Regionen bewegt sich der Film zwischen völliger Verzweiflung und Nostalgie über das vergangene Leben. Der Regisseur Daniele Gaglianone lässt die Menschen sprechen, Il Tempo Rimasto  besteht  praktisch nur aus Interviews. „Großvater erzähl uns von früher“ ist quasi der Schwerpunkt des Filmes, die Vergangenheit steht im klaren Mittelpunkt.  Untermalt wird dieses Thema durch sphärische Musik, immer wieder sind Streicher zu hören, die sich zwischen den Interviewsequenzen unter Filmaufnahmen des offenen Meeres schmiegen.

HIMMELHOCHJAUCHZEND – ZU TODE BETRÜBT

Zwischen völliger Verzweiflung und dem Schwelgen in der Liebe bietet der Film zwei starke Kontraste in den Erzählungen der alten Italiener:innen. Immer wieder fragt man sich beim Schauen dabei auch, wie wohl der eigene Rückblick auf das Leben aussehen wird. Wird man selbst am Ende seines Lebens himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt auf die Vergangenheit zurückblicken?

Fazit

Il tempo rimasto ist eine solide Dokumentation, die allerdings mit einigen Schwächen zu kämpfen hat. Durch die Masse der Interviews verliert er seine ihre Emotionalität und wirkt innerhalb der Lauflänge von 85 Minuten lang. Wirklich emotional und spannend wird es nur dann, wenn der Erinnerung genug Platz gelassen wird und diese zur Protagonistin des Filmes werden kann. Am Ende ist es ein beeindruckender Film über die Zeit, die einem im Leben bleibt, dem es aber letztendlich an Kraft und Energie fehlt, um in der eigenen Erinnerung zu bleiben.

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