Komisch? Comish!
Hochkultur trifft Kabarett: Die „Comish“-Veranstaltungsreihe bietet bei den Wiener Festwochen Platz für Comedy, Satire, Persiflagen und großes Gelächter. Mit dabei: Jean-Philippe Kindler, der über deutsche Gepflogenheiten sinnieren darf, Gastarbeiter-Shootingstar Malarina und Subkultur-Discjockey David Scheid.
True story: Angela (A Strange Loop)
In Susanne Kennedys seltsamer Wiener Festwochen-Vorführung „Angela (A Strange Loop)” steckt das richtungsweisende Adjektiv bereits im Titel. Hauptdarstellerin Ixchel Mendoza Hernández zeigt dem Publikum, basierend auf wahren Begebenheiten (oder auch nicht), wie es sich anfühlt, unserer Dimension den Rücken zu kehren.
A vida é preciosa: Antigone im Amazonas
Griechische Tragödie 2.0: Die Wiener Festwochen verknüpfen die antike Erzählung des Dichters Sophokles mit realen Schicksalsschlägen der indigenen Bevölkerung Brasiliens aus dem Jahr 1996 und bringen die Geschichte als Korrelat neu ins Rollen.
Frauen rächen raffinierter
Der britische Theaterregisseur Simon McBurney hat mit „Drive Your Plow Over The Bones Of The Dead” eine der besten Inszenierungen der Wiener Festwochen auf die Beine gestellt. Eine Frau als Dreh- und Angelpunkt einer übernatürlich inspirierten Odyssee, die an den Rand des Wahnsinns getrieben wird.
Boardslide, Ollie & Kickflip: Skatepark
Auf einer Boardlänge: Mette Ingvartsen bringt mit „Skatepark“ das Phänomen der Jugendkultur schlechthin zu den Wiener Festwochen. In der Halle G im MuseumsQuartier sorgen Rampen, Geländer und Kanten für ein originaltreues Bild, währenddessen die Choreographie der Skater mit dröhnender Musik Aufsehen erregt und Jubel herbeiführt.
Das letzte Lied des Sommers: Sun & Sea
Das künstlerische Trio Rugilė Barzdžiukaitė, Vaiva Grainytė und Lina Lapelytė lässt in der Installation „Sun & Sea“ das Publikum aus der Vogelperspektive dabei zusehen, wie das Zeitalter der Menschheit langsam untergeht und die Natur ihr Revier wieder zurückerobert. Eine Weltuntergangsfantasie, eingebettet zwischen Handtüchern und Sonnencreme.
Die gestohlene Zukunft
Zur 15. Ausgabe des Nachwuchswettbewerbs im Theater Drachengasse wurden 53 Projekte eingereicht. Der Abend bietet nicht nur die vier finalen Projekte von je 20 Minuten, sondern auch eine Menge Abwechslung an. Das diesjährige Thema des Wettbewerbs ist die Zukunft und wie oder ob diese noch gestaltbar ist.
Verwandlung eines Wohnzimmers
Das Unheil macht selbst vor dem Mietrechtsgesetz nicht Halt. Regisseur Toshiki Okada und Komponist Dai Fujikura kreieren gemeinsam und zum ersten Mal für die Wiener Festwochen mit „Verwandlung eines Wohnzimmers” ein katastrophisches Musiktheater. Eine düstere Präsenz sucht eine Familie in ihrem Heim auf, die im Laufe der Vorstellung spürbar an Gewichtung zunimmt.
Family Affairs: Kingdom
Die Welt, in der wir leben, fühlt sich manchmal so unsicher und fragil wie nie an. Was eignet sich da besser, als die eigene Familie als emotionale Stütze in den Mittelpunkt zu stellen? Im Dogma-Stil lässt Regisseurin Anne-Cécile Vandalem mit „Kingdom” ein raffiniertes Kollateralschaden-Epos in drei Akten im Wiener Jugendstiltheater am Steinhof aufs Publikum los.
Salto Vitale im Odeon Theater
Eine Wiederaufführung einer Vorstellung, die es so nie gab? Im Odeon Theater fanden am 8. und 9. Mai 2023 die letzten beiden Inszenierungen von „Salto Vitale” statt, die gespeist aus Selbstzitaten und Erinnerungen von Ensemble und ehemaligen Publikumsbesuchern neu zum Leben erweckt werden und Traum und Wirklichkeit in anregende Relation setzen.